Skip to main content
ESG

Ver­schie­bung der EU-Entwaldungsverordnung?

By 16. Novem­ber 2024No Comm­ents

Man­dan­ten­in­for­ma­ti­on 16/2024

Das EU-Par­la­ment hat am 14.11.2024 über eine Ände­rung der EU-Ent­wal­dungs­ver­ord­nung abge­stimmt. Über die von der EU-Kom­mis­si­on vor­ge­schla­ge­ne Ver­schie­bung hin­aus for­dert das EU-Par­la­ment auch inhalt­li­che Ände­run­gen. Damit ist wei­ter­hin offen, wann und mit wel­chem Inhalt die Ver­ord­nung gel­ten wird.

Die Bestim­mun­gen der EU-Ent­wal­dungs­ver­ord­nung (Ver­ord­nung 2023/1115) vom 31.05.2023 sol­len grund­sätz­lich ab dem 30.12.2024 gel­ten; vor­ge­se­hen sind ledig­lich Aus­nah­men für bestimm­te klei­ne Unter­neh­men und Kleinst­un­ter­neh­men. 

Nach mas­si­ver Kri­tik, die nach der EU-Ent­wal­dungs­ver­ord­nung bestehen­den Pflich­ten sei­en zu weit­rei­chend und könn­ten von betrof­fe­nen Markt­teil­neh­mern über­dies nicht bereits ab dem 30.12.2024 erfüllt wer­den, weil eine län­ge­re Vor­be­rei­tungs­zeit benö­tigt wer­de, hat­te die EU-Kom­mis­si­on vor eini­gen Wochen eine Ver­schie­bung des Gel­tungs­zeit­punkts um ein Jahr auf den 30.12.2025 vor­ge­schla­gen, inhalt­li­che Ände­run­gen jedoch abge­lehnt. 

Über die von der EU-Kom­mis­si­on vor­ge­schla­ge­ne Ver­schie­bung des Gel­tungs­zeit­punkts auf den 30.12.2025 hat das EU-Par­la­ment am 14.11.2024 abge­stimmt und dabei mehr­heit­lich für eine Ver­schie­bung votiert. Aller­dings wur­den in die­sem Zusam­men­hang auch Anträ­ge auf inhalt­li­che Ände­run­gen der EU-Ent­wal­dungs­ver­ord­nung gestellt, ins­be­son­de­re betref­fend das Sys­tem der Risi­ko­ein­stu­fung von Län­dern und Lan­des­tei­len. 

Zur Erin­ne­rung: Nach der EU-Ent­wal­dungs­ver­ord­nung wer­den EU-Mit­glied­staa­ten und Dritt­staa­ten (bzw. ggf. deren Lan­des­tei­le) in fol­gen­de Risi­ko­ka­te­go­rien ein­ge­stuft: „hohes Risi­ko“, „nor­ma­les Risi­ko“ und „gerin­ges Risi­ko“. 

Der im EU-Par­la­ment gestell­te Antrag, das Sys­tem der Risi­ko­ein­stu­fung um eine wei­te­re Kate­go­rie „kein Risi­ko“ für Län­der mit sta­bi­ler oder stei­gen­der Wald­flä­che zu ergän­zen, ist vom EU-Par­la­ment mehr­heit­lich ange­nom­men wor­den. 

Wird die EU-Ent­wal­dungs­ver­ord­nung ent­spre­chend geän­dert, wür­de dies dazu füh­ren, dass in eini­gen zen­tra­len Berei­chen deut­lich gerin­ge Pflich­ten bestehen wür­den in Bezug auf Län­der mit der Ein­stu­fung „kein Risi­ko“. 

Da das EU-Par­la­ment den Vor­schlag der Kom­mis­si­on nicht vor­be­halt­los ange­nom­men, son­dern die Zustim­mung zu dem Vor­schlag mit inhalt­li­chen Ände­run­gen an der EU-Ent­wal­dungs­ver­ord­nung ver­bun­den hat, ist die Ver­schie­bung des Gel­tungs­zeit­punkts auf den 30.12.2025 (noch) nicht beschlos­sen. Es hängt nun­mehr von dem Ver­lauf der anste­hen­den Ver­hand­lun­gen zwi­schen dem EU-Par­la­ment, dem Rat und der Kom­mis­si­on ab, ob der Gel­tungs­zeit­punkt ver­scho­ben wird und es inhalt­li­che Ände­run­gen an der EU-Ent­wal­dungs­ver­ord­nung geben wird. 

okl & partner
Rechts­an­wäl­te PartG mbB

Büro Köln
Von-Werth-Stra­ße 2 | 50670 Köln
T: +49 (0) 221 | 42 07 280


Büro Ber­lin
Jäger­stra­ße 54 – 55 | 10117 Berlin
T: +49 (0) 30 | 800 98 2553