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ESG

Regis­trie­rungs­pflicht für Her­stel­ler von Ein­weg­kunst­stoff­pro­duk­ten nach dem EWK­FondsG muss bis zum 31.12.2024 erfüllt werden

By 19. Dezember 2024No Comments

Man­dan­ten­in­for­ma­ti­on 21/2024

Zum 1. Janu­ar 2024 sind das Ein­weg­kunst­stoff­fonds­ge­setz (EWK­FondsG) und die zuge­hö­ri­ge Ein­weg­kunst­stoff­fonds­ver­ord­nung in Kraft getre­ten. Das EWK­FondsG ver­pflich­tet Her­stel­ler bestimm­ter Ein­weg­kunst­stoff­pro­duk­te unter ande­rem, sich beim Umwelt­bun­des­amt regis­trie­ren zu las­sen und in den Ein­weg­kunst­stoff­fonds ein­zu­zah­len. Die Regis­trie­rungs­pflicht gilt grund­sätz­lich seit dem 01.01.2024. Für Her­stel­ler, die ihre Tätig­keit bereits vor dem 01.01.2024 auf­ge­nom­men haben, ent­hält das EWK­FondsG eine Über­gangs­be­stim­mung; eine Regis­trie­rung ist danach spä­tes­tens bis zum 31.12.2024 vorzunehmen.

Mit dem EWK­FondsG setzt der deut­sche Gesetz­ge­ber die in Art. 8 der euro­päi­schen Ein­weg­kunst­stoff­richt­li­nie (EU) 2019/904 (EWKRL) gere­gel­te erwei­ter­te Her­stel­ler­ver­ant­wor­tung für bestimm­te Ein­weg­kunst­stoff­pro­duk­te (z.B. Lebens­mit­tel­be­häl­ter, Geträn­ke­be­cher, Tüten- und Foli­en­ver­pa­ckun­gen oder Ziga­ret­ten­fil­ter) in das natio­na­le Recht um.

Ziel der erwei­ter­ten Her­stel­ler­ver­ant­wor­tung ist es, Her­stel­ler bestimm­ter Ein­weg­kunst­stoff­pro­duk­te an den Kos­ten für die Samm­lung und Ent­sor­gung von im öffent­li­chen Raum (z.B. Parks) anfal­len­den Abfäl­len zu betei­li­gen, die bis­lang von der All­ge­mein­heit getra­gen wur­den. 

Zu die­sem Zweck haben sich die betrof­fe­nen Her­stel­ler beim Umwelt­bun­des­amt regis­trie­ren zu las­sen und jähr­lich eine Son­der­ab­ga­be für die von ihnen in einem Jahr erst­mals auf dem Markt bereit­ge­stell­ten Ein­weg­kunst­stoff­pro­duk­te zu ent­rich­ten. Gerech­net wird mit rund 56.000 abga­ben­pflich­ti­gen Her­stel­lern und rund 6.400 Anspruchs­be­rech­tig­ten (ins­be­son­de­re öffent­lich-recht­li­che Ent­sor­gungs­trä­ger), an die – begin­nend im Jahr 2025 – jähr­lich Aus­schüt­tun­gen aus dem Ein­weg­kunst­stoff­fonds geleis­tet wer­den sollen.

Die Regis­trie­rung und die Abwick­lung der Ein­zah­lun­gen erfol­gen über die Online­platt­form DIVID, die das Umwelt­bun­des­amt bereit­ge­stellt hat. Die Ver­wal­tung des Ein­weg­kunst­stoff­fonds, des­sen jähr­li­ches Volu­men auf 430 Mio. Euro geschätzt wird, über­nimmt eben­falls das Umweltbundesamt.

Fris­ten für die Regis­trie­rung 

Her­stel­ler betrof­fe­ner Ein­weg­kunst­stoff­pro­duk­te, die ihre Tätig­keit seit dem 01.01.2024 auf­ge­nom­men haben bzw. auf­neh­men wer­den, unter­lie­gen einer umge­hen­den Pflicht zur Regis­trie­rung, und zwar vor der Auf­nah­me ihrer Tätig­keit (§ 7 Abs. 1 EWKFondsG).

Für die­je­ni­gen Her­stel­ler, die ihre Tätig­keit bereits vor dem 01.01.2024 auf­ge­nom­men haben, ent­hält das EWK­FondsG in § 29 Abs. 2 eine Über­gangs­be­stim­mung; danach muss die Regis­trie­rung spä­tes­tens bis zum Ablauf des 31.12.2024 auf der Online­platt­form DIVID erfolgen.

Fol­gen bei Ver­stoß gegen die Registrierungspflicht

Ein Ver­stoß gegen die Regis­trie­rungs­pflicht kann nach § 26 Abs. 1 Nr. 1, Abs. 2 EWK­FondsG als Ord­nungs­wid­rig­keit mit einem Buß­geld in Höhe von bis zu 100.000,00 Euro geahn­det wer­den. Dar­über hin­aus ist es nicht oder nicht ord­nungs­ge­mäß regis­trier­ten Her­stel­lern gemäß § 9 Abs. 1 EWK­FondsG gesetz­lich ver­bo­ten, Ein­weg­kunst­stoff­pro­duk­te, die in den Anwen­dungs­be­reich des EWK­FondsG fal­len, auf dem Markt bereit­zu­stel­len oder zu ver­kau­fen. Auch ein Ver­stoß gegen die­ses Hand­lungs­ver­bot ist buß­geld­be­wehrt und kann eben­falls mit einem Buß­geld in Höhe von bis zu 100.000,00 EUR geahn­det werden.

Aus­blick

Abzu­war­ten bleibt, ob die betrof­fe­nen Her­stel­ler die vom Umwelt­bun­des­amt zukünf­tig zu erlas­sen­den Abga­ben­be­schei­de recht­lich anfech­ten wer­den. Ein Blick in die Ver­gan­gen­heit zeigt, dass ver­gleich­ba­re Fonds (z.B. der Son­der­ab­fall­fonds) und deren Aus­ge­stal­tung nicht sel­ten Gegen­stand gericht­li­cher Ver­fah­ren waren.

Her­stel­ler von Ein­weg­kunst­stoff­pro­duk­ten soll­ten umge­hend prü­fen, ob sie regis­trie­rungs­pflich­tig sind, und im beja­hen­den Fall die erfor­der­li­chen Schrit­te zur Regis­trie­rung auf der Online­platt­form DIVID vornehmen.

Bei Unsi­cher­hei­ten hin­sicht­lich der eige­nen Betrof­fen­heit oder des Regis­trie­rungs­ver­fah­rens emp­fiehlt es sich, einen Blick auf die DIVID-Home­page zu wer­fen, wo in den FAQ eine Viel­zahl von Infor­ma­tio­nen zur Ver­fü­gung gestellt wur­den. In Zwei­fels­fäl­len soll­te eine exter­ne Bera­tung ein­ge­holt werden.

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