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ESG

Wesent­li­che Ände­run­gen im Bereich der Nach­hal­tig­keits­be­richt­erstat­tung und der Lie­fer­ket­ten­sorg­falts­pflich­ten in Sicht

By 27. Februar 2025No Comments

Man­dan­ten­in­for­ma­ti­on 06/2025

Im Janu­ar 2023 ist die EU-Cor­po­ra­te Sus­taina­bi­li­ty Report­ing Direc­ti­ve (Richt­li­nie 2022/2464/EU, kurz: „CSRD“) in Kraft getre­ten. Die CSRD hät­te bis Juli 2024 in deut­sches Recht umge­setzt wer­den müs­sen. Eine sol­che Umset­zung ist indes bis heu­te nicht erfolgt. Nun­mehr hat die EU-Kom­mis­si­on im Zuge eines sog. Omni­bus-Pakets Vor­schlä­ge erar­bei­tet und vor­ge­stellt, die wesent­li­che Ände­run­gen der CSRD zum Gegen­stand haben. Fer­ner hat die EU-Kom­mis­si­on im dem Omni­bus-Paket auch Vor­schlä­ge zu wesent­li­chen Ände­run­gen im Bereich der Lie­fer­ket­ten­sorg­falts­pflich­ten, die in der EU-Cor­po­ra­te Sus­taina­bi­li­ty Due Dili­gence Direc­ti­ve (Richt­li­nie (EU) 2024/1760, kurz: „CSDDD“) gere­gelt sind, erar­bei­tet und vorgestellt.

Die wich­tigs­ten Vor­schlä­ge, die die EU-Kom­mis­si­on am 26.02.2025 zur CSRD vor­ge­stellt hat, betref­fen fol­gen­de Ände­run­gen der CSRD: 

Nach den Vor­schlä­gen der EU-Kom­mis­si­on 

  • sol­len ca. 80 % der Unter­neh­men aus dem Anwen­dungs­be­reich der CSRD her­aus­ge­nom­men werden;
  • soll die Berichts­pflicht nach der CSRD um zwei Jah­re ver­scho­ben wer­den für Unter­neh­men, die der­zeit in den Anwen­dungs­be­reich der CSRD fal­len und ab 2026 oder 2027 berichts­pflich­tig sind (sie­he hier­zu unse­re Man­dan­ten­in­for­ma­ti­on 03/2023);
  • soll sicher­ge­stellt wer­den, dass die Anfor­de­run­gen an die Nach­hal­tig­keits­be­richt­erstat­tung für die ca. 20 % der Unter­neh­men, die nach der vor­ge­nann­ten Ände­rung im Anwen­dungs­be­reich der CSRD ver­blei­ben, klei­ne­re Unter­neh­men in den vor­ge­la­ger­ten Wert­schöp­fungs­ket­ten nicht belas­ten. 

Fer­ner hat die EU-Kom­mis­si­on am 26.02.2025 u.a. fol­gen­de wesent­li­che Ände­run­gen im Bereich der Lie­fer­ket­ten­sorg­falts­pflich­ten nach der CSDDD vor­ge­stellt: 

Nach den Vor­schlä­gen der EU-Kom­mis­si­on 

  • sol­len die Sorg­falts­pflich­ten ins­be­son­de­re dadurch ver­ein­facht wer­den, dass sie vor allem gegen­über direk­ten Geschäfts­part­nern gel­ten und regel­mä­ßi­ge Kon­trol­len und Bewer­tun­gen die­ser Geschäfts­part­ner nicht jedes Jahr, son­dern grund­sätz­lich nur alle fünf Jah­re erfol­gen müssen;
  • soll die Men­ge an Infor­ma­tio­nen, die gro­ße Unter­neh­men im Rah­men der Kar­tie­rung ihrer Wert­schöp­fungs­ket­te von ande­ren Unter­neh­men anfor­dern dür­fen, ver­rin­gert werden;
  • sol­len die Lie­fer­ket­ten­sorg­falts­pflich­ten stär­ker ver­ein­heit­licht wer­den, um EU-weit glei­che Wett­be­werbs­be­din­gun­gen zu gewährleisten;
  • sol­len die EU-wei­ten Bedin­gun­gen für die zivil­recht­li­che Haf­tung auf­ge­ho­ben wer­den, wobei das Recht der Opfer auf voll­stän­di­ge Ent­schä­di­gung für Schä­den aus Ver­stö­ßen gegen Lie­fer­ket­ten­sorg­falts­pflich­ten jedoch gewahrt blei­ben soll;
  • soll die Anwen­dung der Nach­hal­tig­keits­an­for­de­run­gen für die größ­ten Unter­neh­men um ein Jahr( auf den 26.07.2028) ver­scho­ben werden.

Nach Ein­schät­zung der Kom­mis­si­on las­sen sich, wenn ihre Vor­schlä­ge in der am 26.02.2025 vor­ge­stell­ten Form ange­nom­men und umge­setzt wer­den, jähr­li­che Ver­wal­tungs­kos­ten in Höhe von rund 6,3 Mrd. EUR ein­spa­ren und zusätz­li­che öffent­li­che und pri­va­te Inves­ti­ti­ons­ka­pa­zi­tä­ten in Höhe von 50 Mrd. EUR mobi­li­sie­ren. 

Die am 26.02.2025 vor­ge­stell­ten Vor­schlä­ge der EU-Kom­mis­si­on wer­den zeit­nah dem Euro­päi­schen Par­la­ment und dem Rat zur Prü­fung und Annah­me vor­ge­legt. Ände­run­gen an der CSRD und den Lie­fer­ket­ten­sorg­falts­pflich­ten kön­nen in Kraft tre­ten, sobald zwi­schen der EU-Kom­mis­si­on, dem Euro­päi­schen Par­la­ment und dem Rat eine Eini­gung über die Ände­run­gen erzielt wor­den ist und die­se Ände­run­gen im Amts­blatt der EU ver­öf­fent­licht wor­den sind. 

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